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Lügen in Kriegszeiten
Arthur Ponsonby:

Lügen in Kriegszeiten

Eine Sammlung und kritische Betrachtung von Lügen, die während des Ersten Weltkrieges bei allen Völkern im Umlauf waren

"Die Lüge ist eine anerkannte und außerordentlich nützliche Kriegswaffe, und jedes Land gebraucht sie mit voller Überlegung, um das eigene Volk zu täuschen, Neutrale für sich zu gewinnen und den Feind irrezuführen. Die unwissenden und unschuldigen Massen in jedem Lande bemerken zur Zeit nicht, daß sie irregeführt werden, und wenn alles vorüber ist, werden nur hier und dort Lügen entdeckt und bloßgestellt. Da dann aber alles Geschichte der Vergangenheit ist und durch die Erzählungen und Berichte die gewünschte Wirkung erzielt worden ist, so macht sich niemand die Mühe, den Tatbestand zu ermitteln und die Wahrheit festzustellen.

Wie wir alle wissen, wird nicht nur in Kriegszeiten gelogen. Der Mensch, heißt es, ist kein 'Wahrheit redendes Tier', aber seine Gewohnheit zu lügen ist bei weitem nicht so merkwürdig wie seine verblüffende Bereitwilligkeit zu glauben. In der Tat ist es die menschliche Leichtgläubigkeit, welche die Lüge so fördert. Aber in Kriegszeiten wird die obrigkeitliche Organisation des Lügens nicht genug erkannt. Die Täuschung ganzer Völker ist jedoch eine Sache, die nicht leicht genommen werden darf..."

So beginnt dieses bekannte Buch des Briten Arthur Ponsonby, der uns mit seinen kurzen und bündigen Ausführungen die Augen öffnet und zeigt, wie die Massen per Lüge von oben gesteuert werden. (Und wer die Erkenntnisse aus diesem Buch, das bereits 1928 erschien, auf die heutigen Medienberichte anwendet, wird sehen, daß wir nach wie vor dieser Art Manipulation von oben unterliegen, ob nun unsere Regierungen ihren Krieg gegen die Gegner ihrer Wahl offen erklärt haben oder nicht!)

In diesem andauernden Klassiker räumt Ponsonby, ein Mitglied des britischen Parlaments, gründlich mit den gemeinsten Propagandalügen des Ersten Weltkrieges auf, die damals gegen den Gegner geschleudert wurden, um "die Welt für die Demokratie sicher zu machen". Zu den hier behandelten Fällen (hauptsächlich britischen Ursprungs) gehören:

Die britische Bindung an Frankreich;
Serbien und die Ermordung des Erzherzogs;
Der Einfall in Belgien als Kriegsursache;
Deutschlands Alleinschuld am Kriege;
Durchzug russischer Truppen durch Großbritannien;
Die verstümmelte Krankenschwester;
Der verbrecherische Kaiser;
Das belgische Baby ohne Hände;
Das Löwener Altarbild;
Die verächtliche kleine Armee;
Deutschland, Deutschland über alles;
Das Baby von Courbeck Loo;
Der gekreuzigte Kanadier;
Die Erschießung des Französlings;
Die Markensammlung des kleinen Alfred;
Der tätowierte Matrose;
Die Leichenfabrik;
Der Brief des Bischofs von Sansibar;
Der deutsche U-Bootfrevel;
Konstantinopel;
Die "Lusitania";
Bericht über eine abgebrochene Versammlung;
Greuelgeschichten;
Gefälschte Photographien;
Die Fälschung amtlicher Schriftstücke;
Heuchlerische Entrüstung;
Andere Lügen;
Wie Nachrichten fabriziert werden;
Kriegsziele;
Lügen des Auslandes: Deutschland, Frankreich, die Vereinigten Staaten, Italien.

(Inhaltsübersicht, mit einem Zitat aus der Einleitung.)

(216 S., 14 x 20.5 cm, Taschenbuch)