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Donauschwäbische Kulturstiftung, Hg.:
Weißbuch der Deutschen
aus Jugoslawien
3 Bände!
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Bd. 1: Ortsberichte 1944-1948
Wo blieben bei der Verfolgung der Deutschen in dem sich 1944/45 neu etablierenden
südslawischen Staat die Menschenrechte? Das Recht auf Unversehrtheit des leiblichen
Lebens, das Recht auf Schutz vor Psychoterror, das Recht auf das wohlerworbene und seit
Jahrhunderten weitervererbte Eigentum, das Recht auf einen fairen Prozeß, das Recht auf
Kenntnis der vorgebrachten Beschuldigungen und der Gesetze, auf die sich die Beschuldigung
stützt? Vor allem aber das Recht auf Unschuldsvermutung, solange keine Schuldbeweise
vorliegen, vom Recht auf Heimat gar nicht zu reden? Nicht weniger als die in Ostdeutschland
und
im Sudetenland lebenden Deutschen, hatten die Deutschen in Jugoslawien auf grauenhafte
Weise
zu leiden, als der Zweite Weltkrieg zu Ende ging - und auch noch danach.
Durch die Veröffentlichung des Leidensweges der Deutschen im kommunistischen
Jugoslawien wird ein langerstrebtes Ziel der Donauschwaben erreicht sowie eine Verpflichtung
vor dem moralischen Gedächtnis und gegenüber der historischen Wahrheit
eingelöst. Anhand primärer Geschichts- und Archivquellen wird die generell
ethnische und großteils auch physische Vernichtung der Deutschen während und
nach
Beendigung des Zweiten Weltkrieges im Staatsgebiet Jugoslawien dargestellt. Volksmord,
Beraubung, Vertreibung, Internierung einer ganzen Volksgruppe
in Zwangsarbeits- und Vernichtungslagern, Verschleppung, Entnationalisierung von etwa 18,000
bis 20,000 donauschwäbischen Kindern sind Verbrechen erster
Größenordnung, über die bislang geschwiegen wurde.
In diesem an politischen Verbrechen gewiß nicht armen Jahrhundert zeichnen sich die
Vorgänge in Jugoslawien jener Jahre durch eine besondere Grausamkeit und individuelle
Brutalität aus. Man sollte dieses Weißbuch aber auch vor dem Hintergrund der
jüngsten Vorgänge in Jugoslawien sehen, denn es erklärt vieles, was den
Menschen gegen Ende des 20. Jahrhunderts unverständlich erscheint.
Die Verfasser gehören der Donauschwäbischen Kulturstiftung an.
Bd. 2: Erlebnisberichte 1944-1948
Während sich der erste Band des Weißbuches mit den lokalen
Begebenheiten
im Jugoslawien
der Jahre 1944-1948 beschäftigt, faßt der zweite Band
persönliche Erlebnisse der Betroffenen in jenen Jahren zusammen. Er leuchtet damit die
subjektive Seite des Geschehens aus. Was hier von den Augenzeugen an Gesehenem und
Selbsterlebtem berichtet wird, enthüllt
den "Partisanen-Staat" und zeigt, welcher Zynismus und welche Verbrechen, von der
Weltöffentlichkeit weitgehend ignoriert, bei seiner Entstehung Pate gestanden haben,
bevor
unter der geschickten Regie des "Neutralisten" Tito dem vom Partisanenmythos genährten
und von einer autonomen Bundesarmee zusammengehaltenen Vielvölkergebilde der
Aufstieg zu einem renommierten Mitglied unter den Blockfreien Staaten gelang.
Es ist die Angst, das Leid, der Hunger, die Folter, das langsame Dahinsiechen, das
Unbegreifliche
des großen Todes, es ist schließlich die existentielle Entscheidungsnot jener, die
überleben und sich nach dem Wohin fragen müssen, was in diesen Berichten, die
meist von "einfachen Menschen" geschrieben sind, bewegt und noch heute mitfühlen
läßt. Viele werden daher diesen Band wohl mit mehr Ergriffenheit lesen als den
ersten, der doch viel vom Grauen des Geschehens mit der sachlichen Trockenheit seiner
zusammenfassenden Berichte gnädig verdeckt.
Die Passion der Deutschen in Jugoslawien verdichtet sich in "Schwerpunkten des Leidens".
Solche sind die
grausamen Folter- und Erschießungskommandos der kommunistischen Partisanen im
Herbst 1944, die Deportation der besten Arbeitskräfte um Weihnachten 1944 in die
Sowjetunion, die Internierung
der Nicht-Arbeitsfähigen in die Hunger- und Todeslager vor und nach dem Ende des
Krieges, die schlimme Behandlung donauschwäbischer Kriegsgefangener in Jugoslawien
und schließlich das Schicksal der in Todeslagern verwaisten Kinder. Was in diesen Tagen
vor den Augen der Weltöffentlichkeit im ehemaligen Jugoslawien an Ungeheuerlichem
geschieht, läßt ahnen, wie rücksichtslos und grausam die Deutschen, vor
allem
in den von Serben beanspruchten Gebieten, zwischen 1944 und 1948 beraubt, hingemordet,
psychoterrorisiert, verschleppt und schließlich zur Flucht und Spätaussiedlung
gezwungen wurden, ohne daß die damalige Weltöffentlichkeit davon besondere
Notiz
genommen hätte.
Die Ereignisse, die in diesem Band geschildert werden, liegen fünfzig Jahre zurück,
sind aber immer noch "Zeitgeschichte". Ihre breite Offenlegung könnte demnach
für
das neuentstehende europäische Bewußtsein immer noch aufklärend wirken.
Wenn man, zumal als Betroffener, seinen Gefühlen Raum gibt, sind die Berichte wie ein
schrilles Requiem für eine gestorbene Heimat. Vielleicht helfen sie auch mit zu
verhindern, daß die Erinnerung an
die Kolonisations- und Leidensgeschichte der Deutschen im südosteuropäischen
Raum nicht mit dem Tod
der Augen- und Ohrenzeugen stirbt.
Bd. 3: Erschießungen - Vernichtungslager - Kinderschicksale 1944-1948
"Es war besser, einmal und für alle Zeiten Schluß zu machen", so motivierte
Josip Broz Tito, Anführer der Partisanenbewegung und späterer
Staatspräsident des kommunistischen Jugoslawiens, nach den Worten seines
Kampfgefährten und späteren Regimekritikers Milovan Djilas das von der
"Spitze" des jugoslawischen Politbüros der Kommunisten (Tito, Rankovic, Kardelj,
Pijade und Djilas) mündlich befohlene Töten der Deutschen zwischen Oktober
1944 und April 1948 im wieder entstehenden Jugoslawien, einem erst nach dem Ersten
Weltkrieg entstandenen Nachfolgestaat. Dem "Laisser-faire" des Mordens in einem kaum
vorstellbaren Ausmaß mit unbeschreiblicher Grausamkeit und kriminellem
Fanatismus, dem "Erledigen der Schmutzarbeit" vor Inkrafttreten der neuen
Verfassung, fielen Zehntausende sogenannter "Volksfeinde", "Faschisten" und "Helfer des
Okkupators", vorwiegend der deutschen Volksgruppe, zum Opfer.
Die illegalen Beschlüsse des "Antifaschistischen Rates der Volksbefreiung
Jugoslawiens" (AVNOJ) vom 29./30.11.1943 in Jajce waren noch vor dem Kriegsende
Deckmantel einer gnadenlosen Verfolgung der Donauschwaben und Deutschen in
Slowenien. Ebenso sind über 80,000 deutsche Kriegsgefangene durch Verhungern und
direktes Morden umgekommen. Die Rechtloserklärung, Vertreibung und totale
Beraubung durch die AVNOJ-Beschlüsse vom 21.11.1944 öffnete der
Vernichtung weiter Tür und Tor. Unter unvorstellbaren Folterungen und
Mißhandlungen wurden dabei im "blutigen Herbst" 1944 durch Exekutionsbrigaden
in der gezielten "Aktion Intelligenzija" vor allem potentielle "Klassenfeinde", Intellektuelle,
Wohlhabende und führende Persönlichkeiten
aus kommunistisch-ideologischen und nationalistischen Beweggründen in
unzähligen deutschen Orten ermordet.
Dieselbe Rechtlosigkeit führte in der Folge zwischen Oktober 1944 und April 1948 zur
Verschleppung, Vertreibung und Internierung in Orts- und Zentralarbeitslager und
Vernichtungslager, wobei die gezielte Anwendung von Hunger, Mißhandlungen,
Psychoterror, Kälte zur Vernichtung von rund 50,000 deutschen Zivilpersonen
führte. Jeder dritte in seiner Heimat verbliebene Deutsche verlor zwischen Herbst
1944 und Frühjahr 1948 durch Volksmordpraktiken das Leben. Das Schicksal
tausender Kinder, ihr Leiden, ihre Verwaisung, Selbstbehauptung im System der
Umnationalisierung nach ihrer Einweisung in kommunistische Kinderheime, macht dieses
Buch zu einer erschütternden Dokumentation.
(Klappentexte)
(3 Bd., insgesamt 3.014 S., 18 x 24.5 cm, gebunden mit Schutzumschlag, Karten)
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