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Hirschfeld - 
Das letzte Boot
Wolfgang Hirschfeld:

Das letzte Boot

Atlantik Farewell

Niemand wußte am 8. Mai 1945, dem Tag der Kapitulation, ob U234 noch existierte, oder wo es sich in der Weite des Atlantiks aufhielt, denn seit dem Auslaufen aus Kristiansand war keine Funkmeldung mehr abgesetzt worden. Für die U-Bootführung war U234 verschollen, wie so manches andere Boot. Verschollen auf der Fahrt nach Japan, denn es hatte eine Gruppe von Spezialisten mit an Bord.

Wolfgang Hirschfeld, Oberfunkmeister auf der U234, schildert, was er und seine Kameraden bei Kriegsende und danach erlebten. "Dieser 19. Mai 1945 ist ein herrlicher Frühlingstag in New Hampshire, als der Zerstörer 'Sutton' in Portsmouth den Steuerbordanker fallen läßt. Wir, die Besatzung von U234, sind die letzten Männer der deutschen U-Bootwaffe, die sich den alliierten Streitkräften ergeben haben. Dies ist nun das Ende unserer langen Feindfahrten..." So beginnt sein Bericht.

Vollzog sich die Gefangennahme durch die Navy noch korrekt, fast kameradschaftlich, war der Empfang an Land alles andere als freundlich. Das Deutschenbild der Amerikaner war verzerrt durch die Propaganda in den USA. Die "Nazi-Hunnen" und "nazi-submarinepigs" waren besonders in den ersten Tagen nach Kriegsende Sklaven ihrer Bewacher und der Vernehmungsoffiziere. Hirschfeld räumt mit seinem Bericht mit der Legende auf, daß alle von "Glück" reden konnten, die in amerikanische Gefangenschaft gerieten. Die Stimmung war vom Haß der Sieger geprägt.

Wolfgang Hirschfeld hatte das Glück, bereits Mitte 1946 wieder in der Heimat zu sein. Was seine Erlebnisse besonders prägte war die Erkenntnis der völligen Rechtlosigkeit der Gefangenen, unter der die ehemaligen U-Bootfahrer besonders zu leiden hatten. Zwar gab es auch menschliche Zuwendung und es entwickelten sich Freundschaften zwischen Amerikanern und Deutschen, die die Jahre überdauerten. Das Gros der Gefangenen aber wurde als Sklaven gehalten, drangsaliert und auch noch an die Sieger in Europa verschachert. Geblieben ist die Kameradschaft der U-Bootfahrer. Die großen Tonnagejagden im Atlantik aber wird es nie mehr geben.

(Einbandtext.)

(332 S., 15 x 21.5 cm, Ganzleinen mit Schutzumschlag)