Peter Dürrmann:
Heimat und Identität
Der moderne Mensch
auf der Suche nach Geborgenheit
Die modernen, komplexen auf Konsum-Kultur ausgerichteten individualistischen
Industriegesellschaften haben Heimat und Identität wieder zu grundlegenden
Themen werden lassen. Die Menschen haben zunehmend Angst vor der zentralisierenden
und ständig nivellierenden Zivilisationsentwicklung, die ihre gewachsenen
Orientierungsrahmen durch die Aufhebung der Grenzen zerstört. Das vorliegende
Buch ist ein Plädoyer für die Erhaltung von Kultur- und Völkervielfalt
einserseits, von Naturlandschaft und Artenvielfalt andererseits. Es wendet sich
überhaupt gegen die Vernichtung und kulturelle Angleichung von Kulturen, die
heutzutage im Namen des Wachstums und dem Ziel einer einheitlichen Weltzivilisation
betrieben werden.
"Es war lange Zeit verpönt, über die Lage einer geteilten Nation
nachzudenken, über Heimat zu diskutieren oder, von 1989 und auch noch
später, die ungelöste deutsche Frage zu thematisieren. Dies galt häufig
als mißliebiger Debattenbeitrag, weil an einem Monopol auf die Definition eines
für viele scheinbar für immer gelösten Problems gerüttelt
wurde.
Trotz bzw. gerade wegen dieser Ausgangslage, verbunden mit der Gewißheit,
daß die historische Entwicklung bisher keineswegs ihr endgültiges Urteil
über die Völker und Nationen gefällt hat, war die Frage nach der
Bedeutung von Heimat und kultureller Identität für moderne Gesellschaften
eine interessante Aufgabe.
Das vorliegende Buch hat seinen Ursprung in der Diplomarbeit des Verfassers. Das Thema
lautete: 'Die Bedeutung von Heimat und kultureller Identität aus ethologischer,
soziologischer und sozialpsychologischer Sicht.' Daß sich die Bearbeitung dann
schließlich in weiten Teilen auf Deutschland bezog, hat seinen Ursprung nicht nur in
der Tatsache der persönlichen Abstammung, sondern auch darin, daß ein
Großteil der Bevölkerung nachgewiesenermaßen ein gespaltenes
Verhältnis zur eigenen Nation hat und es offensichtlich leichter findet, 'sich
mit anderer Leute Hinterhof-Problemen zu beschäftigen als mit den eigenen'..."
(Einbandtext u. Auszug aus dem Vorwort.)
(160 S., 12 x 20 cm, Taschenbuch)
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