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Alfred M. de Zayas:
Die Wehrmacht-
Untersuchungsstelle
Deutsche Ermittlungen über
alliierte Völkerrechts-Verletzungen im Zweiten Weltkrieg
Kein Forscher hat vor dem Amerikaner Alfred de Zayas den großen
Aktenbestand
der Wehrmacht-Untersuchungsstelle für Verletzungen des
Völkerrechts ausgewertet. Bis vor wenigen Jahren befanden sich die
Unterlagen unter Verschluß in den National Archives in Washington,
jetzt liegen sie im Bundesarchiv/Militärarchiv in Freiburg. Tausende
von richterlichen Protokollen über
Völkerrechtsverstöße der Alliierten während des
Zweiten Weltkrieges sind darin erhalten
geblieben. Heeres-, Marine- und Luftwaffenrichter haben damals nicht nur
umfangreiche Komplexe wie Katyn, Bromberg und Lemberg, sondern auch
eine Unzahl anderer Fälle untersucht. Aus diesen Ermittlungen
entstanden die Protestnoten, die das Reich über die Schutzmacht
Schweiz an alliierte Regierungen richtete, z. B. wegen der Versenkung des
Lazarettschiffes "Tübingen" am 18. 11. 1944 in der Adria. Diese
Ermittlungen führten auch zu zahlreichen Prozessen gegen
kriegsgefangene Polen, Russen, Franzosen und Jugoslawen, die als
Täter ermittelt worden waren.
Hätte man lieber die Finger von einem solchen Thema lassen sollen? So
viele Jahre nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges muß es
möglich sein, sich mit diesen Fragen offen auseinanderzusetzen.
Für den Amerikaner de Zayas und für seinen
holländischen Kollegen Dr. Rabus geht es in erster Linie um die
Feststellung, ob es sich bei diesen Akten um Goebbelssche Propaganda
handelt, um inszenierte Zwischenfälle, oder ob sie über
tatsächliche Kriegsrechtsverletzungen berichten. Wer waren die
Mitglieder
der Wehrmacht-Untersuchungsstelle? Wie erfüllten sie ihre Aufgaben?
Waren sie von der Partei und dem Propagandaministerium
unabhängig? Heute leben noch einige hundert ehemaliger Richter und
einige tausend Zeugen.
Das amerikanisch-holländische Team befragte rund 150 Richter und
150 Zeugen, die sich zu ihren damaligen Untersuchungen und Aussagen
bekannten und vielfach Bilder und ergänzendes Material zur
Bestätigung lieferten.
Dieses Buch ist publizistisches Neuland, das auf einer
fünfjährigen Auswertung von Dokumenten in Deutschland,
England, Amerika, Holland und der Schweiz beruht. Viele Fragen werden
beantwortet, viele aufgeworfen; wichtige neue Aspekte werden aufgedeckt,
die Historiker, Völkerrechtler, Psychologen und andere
Wissenschaftler zu weiteren Forschungen veranlassen werden. Eines ist
sicher: dieses Buch stellt einen Meilenstein in der Erforschung des Zweiten
Weltkrieges dar.
(Klappentext.)
(477 S., 15 x 22.5 cm, gebunden mit Schutzumschlag, mit s/w-Fotos und
Faksimiles, zahlreichen Anmerkungen, Quellen- und Literaturverzeichnis
und Register)
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