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Stern - 
Und der Westen schweigt. Erlebnisse - Berichte - Dokumente über 
Mitteldeutschland 1945-1975
Joachim R. Stern:

Und der Westen schweigt

Erlebnisse - Berichte - Dokumente
über Mitteldeutschland 1945-1975

Es ist wahrhaft erstaunlich, mit wieviel Blut und Tränen, Leiden und Sterben die Hoffnung auf ein freiheitliches, geeintes und demokratisches Deutschland bezahlt werden mußte, ohne daß heute noch verantwortliche Politiker oder Massenmedien im Westen davon Notiz nehmen... so schreibt Joachim R. Stern im Vorwort zu seinem Buch über das Schicksal der politischen Häftlinge in Mitteldeutschland. Vielmehr hält die Bundesregierung ihre Dokumentation "Die Geschichte der politischen Verfolgung in Mitteldeutschland" zurück, damit die Entspannungspolitik mit dem Osten nicht gestört wird.

Stern hat dieses Schweigen gebrochen und die Pervertierung der Menschenrechte durch die Machthaber jenseits der Elbe in Berichten und Dokumentationen festgehalten. Sein eigenes Schicksal, die Verhaftung durch den NKWD, seine Verurteilung beim MTS in Potsdam und sein Leidensweg im "Gelben Elend" Bautzen verhalfen ihm dazu, dieses Kapitel des Kommunismus in Mitteldeutschland gleich einem Chronisten darzustellen.

Es gab hierfür bisher kaum literarische oder gar dokumentarische Vorlagen. Auch über die wahren Verhältnisse in den derzeitigen Haftanstalten in der "DDR" ist bisher sehr wenig an die Öffentlichkeit gedrungen. Stern schließt diese Lücke und gibt einen kontinuierlichen Bericht vom Kriegsende bis zum Jahr 1975. Er vermittelt weder Haßgefühle noch Revanchegedanken. Ihm geht es ganz einfach nur um die Fakten, um die politische und menschliche Wirklichkeit. Dabei bewegt ihn die Frage: Warum schweigt bei alledem der Westen?

Auch der jüngeren Generation fühlt er sich verpflichtet, damit sie nüchtern über das urteilen mag, was die falschen Propheten nicht zu sagen wagen: Daß nämlich die makabere Kehrseite des Marxismus-Leninismus Polizeiterror und politische Strafjustiz sind. In Szenen, Berichten und Dokumentationen von eindringlicher Aussage und knapper Schilderung offenbart sich bei Stern eine überzeugende Kraft und ein nüchternes Bild des unmenschlichen Geschehens in Mitteldeutschland. Ihm gelang mit seinem Buch vor allem der Beweis, daß die inhumanen politischen Willkürakte seit Stalins Herrschaft bis in die Zeit unter Honnecker keine Veränderung erfahren haben.

Das Bestechende an diesem umfassenden Werk ist die objektive Erlebnisdarstellung und die Schilderung von Menschenschicksalen und Geschehnissen, die den Leser teils tief verzweifeln, aber auch hoffen lassen.

Allen Deutschen und der westlichen Welt, ob jung oder alt, denen die mehrfache Teilung Deutschlands nicht gleichgültig ist, sei dieses Buch zur Meinungsbildung dringend empfohlen.

(Klappentext.)

(332 S., 14.5 x 21 cm, Ganzleinen mit Goldprägung und Schutzumschlag, mit Fotos und Dokumentenfaksimiles)