Uwe Greve:
Lager des Grauens
Sowjetische KZs
in der DDR nach 1945
Als nach der gewaltlosen Revolution im November 1989 in der DDR wieder über
politische und historische Tatsachen diskutiert werden durfte, tauchten auch
Augenzeugenberichte
und Dokumente über Konzentrationslager auf, welche die Sowjets in ihrer
Besatzungszone
nach der deutschen Kapitulation am 8. Mai 1945 errichtet hatten. Sofort kamen
beschwichtigende
Stimmen aus kommunistischen Kreisen und der Ecke der ideologisch sozialistisch orientierten
Linken auf, die beteuerten: Ja, solche Auswüchse habe es in begrenztem Maße
gegeben. Aber die sowjetischen Konzentrationslager hätten nichts mit dem eigentlichen
Sozialismus und Kommunismus zu tun. Hier handele es sich um eine stalinistische Entartung!
Wesensmäßig widersprächen Konzentrationslager und Gewalt den
sozialistischen und kommunistischen Grundtugenden...
Die Wahrheit sieht anders aus. Der Marxismus-Leninismus schließt Terror nicht nur nicht
aus, sondern ist ohne ihn überhaupt nicht lebensfähig.
Im März 1990 wurde die Öffentlichkeit durch den Fund von
Massengräbern bei Oranienburg, nördlich von Berlin, aufgeschreckt. Der
Fund rückte dieses düstere Kapitel der
Nachkriegsgeschichte - das schreckliche Sterben deutscher Zivilisten in sowjetischen KZs auf
dem Boden der späteren
DDR - schlaglichtartig ins Bewußtsein.
Bereits Anfang der 50er Jahre hatte sich die bundesdeutsche SPD mit einer umfangreichen
Dokumentation zu diesem Thema an die Öffentlichkeit gewandt. Im Zuge des
"Wandels durch Annäherung" zwischen SPD und SED war das Thema über
Jahrzehnte tabu und geriet in Vergessenheit. In diesem Buch wird nun alles Wesentliche
über das unrühmliche Kapitel der Siegerwillkür in der SBZ nach 1945
zusammengetragen - auch das aufschlußreiche alte SPD-Papier wird noch einmal
vollständig dokumentiert.
(Auszüge aus dem Vorwort, und Einbandtext.)
(222 S., 13.5 x 21 cm, kartoniert, Fotos)
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