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Bernhard Zürner:
Der verschenkte Sieg
Warum Hitlers Urplan
"Barbarossa" 1941 scheiterte
1946, wenige Monate vor seiner Hinrichtung in Nürnberg, befaßte sich Hitlers
engster militärischer Vertrauter, Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel, noch enmal
resümierend mit dem verlorenen Ostfeldzug. Er erinnerte sich, daß Hitler
seinen eigentlichen, bis zuletzt geheimgehaltenen, vor Verrat abgesicherten Operationsplan
"Unternehmen Barbarossa", die Sowjets an den Meeresküsten zu besiegen, als
die einzig mögliche Strategie im russischen Raum gesehen hatte.
Hätte Hitler den Angriffstermin für die Moskau-Offensive "Taifun" nur um
sieben bis zwölf Tage vorverlegt (also in die letzte Septemberdekade 1941),
hätte er die besten Chancen auf einen erfolgreichen Abschluß des ganzen
Unternehmens gehabt. Eine Eroberung des Kremls bis Mitte Oktober 1941, gefolgt von der
Einnahme Leningrads und der Ostukraine, wäre für das kommunistische
Regime, selbst wenn es ostwärts der Wolga weiterhin Widerstand geleistet
hätte, niederschmetternd
gewesen - politisch und militärisch, rüstungswirtschaftlich und
psychologisch.
Doch konnte der Oberbefehlshaber über den Zeitpunkt der Operation noch wirklich
bestimmen? Macht nicht gerade die unterschätzte Auseinandersetzung mit dem
Generalstab eine frühere Entscheidung unmöglich? In den Memoiren
deutscher Generale, die den Krieg überstanden haben, steht es fest: "Hätte uns
Hitler nicht dreingeredet, hätten wir gesiegt! Verlorene Siege haben wir zu
beklagen!"
Solange die hohen Herren noch am Leben waren, lauteten auch die Resultate der
wissenschaftlichen Untersuchungen zu diesem Gegenstand nicht viel anders. So mancher
Autor ließ sich von den Kriegserfahrenen beraten, korrespondierte mit ihnen,
saß in den Diskussionsrunden mit ihnen zusammen und publizierte
Gesprächsverlauf
und -ergebnis.
Kurz, die "geforderten" wissenschaftlichen Gesichtspunkte ließen es bisher nicht zu,
einmal die Bauelemente zu dem verschmähten Urkonzept zu ermitteln und sie
fachgerecht
zusammenzusetzen. - Diesen Versuch macht die vorliegende Arbeit, zum ersten Mal in der
Literatur zu dem Thema. Jeder Leser, auch der militärische Laie, der sich in diesem
Sachverhalt Objektivität zutraut, kann sich darüber eine eigene Meinung
bilden; denn so befindet ein bekannter Militärschriftsteller: "Die Grundätze,
die hierbei zu befolgen sind, ergeben sich aus dem gesunden Menschenverstand und sind
daher einfach und allgemein verständlich."
Der Autor dieses Buches schildert detailliert die Auswirkungen des hitlerischen Planes und
entdeckt über siebzig Gründe, die der damaligen sowjetischen Wirklichkeit
voll entsprachen und den deutschen Sieg herbeigeführt hätten. Hitler aber
wurde, wie er selbst 1945 rückblickend feststellte, "das Opfer seiner Generale". Ein
faszinierendes Buch, das Hitlers strategische Fähigkeiten und sein operatives Denken
enthüllt!
(Einbandtext.)
(240 S., 14 x 21.5 cm, gebunden mit Schutzumschlag, mit Karten und Lesebändchen)
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