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Gautier - 
Deutschenangst, Deutschenhass
Philippe Gautier:

Deutschenangst, Deutschenhaß

Entstehung,
Hintergründe, Auswirkungen

"Die Angst vor Deutschland ist eine der wesentlichen Triebfedern der französischen Politik." (Gustav Stresemann)
"Der Deutsche ist davon überzeugt, daß er die Welt verbessert und verschönert, indem er sie verheert." (Charles Maurras)
"Wo immer die Deutschen auftauchen, rotten sie die Kultur aus." (Lord Vansittart)
"Jeder Jude müßte sich irgendwo in seinem Innern eine Zone des Hasses freihalten, gesunden und mannhaften Hasses, für das, was der Deutsche verkörpert und was im Deutschen fortbesteht." (Elie Wiesel)

Das 20. Jahrhundert war geprägt von den beiden großen Kriegen, die als europäische Auseinandersetzungen begannen und durch das zweimalige Eingreifen der USA zu Weltkriegen wurden. Maßgeblicher Grund für die jeweiligen Kriegserklärungen der Alliierten und deren äußerst harte Friedensbedingungen war die Angst vor einem zu mächtigen Deutschland im Herzen Europas. Die Angst vor den Deutschen wurde durch eine verantwortungslos manipulierende Presse vor allem in Frankreich und England in eine unbegründete Deutschenfeindlichkeit bei den beiden Völkern umgesetzt.

Doch es wäre völlig falsch zu glauben, daß die Germanophobie (Deutschfeindlichkeit) in Frankreich nur auf den Ersten Weltkrieg oder den Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 zurückgehe oder sogar auf den besonders grausamen Sieben- oder den Dreißigjährigen Krieg, die jeweils Europa viel Blut gekostet haben. Zum Beispiel äußerte sich der berühmte Chirurg Ambroise Paré, der u.a. Leibarzt mehrerer französischer Könige war, bereits 1579 abfällig über die Deutschen - und mehr als 50 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges bleibt die Germanophobie nach wie vor aktuell. Bei aller Strenge der in Frankreich verabschiedeten antirassistischen Gesetze ist der beleidigende Begriff "Boche" tagtäglich im Fernsehen und im Radio in völliger Straffreiheit zu hören, sogar aus dem Munde von Persönlichkeiten.

Dieser Deutschenfeindlichkeit geht der französische Verfasser nach, zeigt ihre Wurzeln auf, gibt ihre Hintergründe an und beschreibt vor allem an zahlreichen Beispielen ihre verheerenden Auswirkungen im Einzelfall wie für das Miteinander der Völker. Ausführlich wird auch auf die hunderttausendfachen Tragödien hingewiesen, die sich im Rahmen der Bewältigung der Kollaboration nach der Befreiung Frankreichs ab 1944 abspielten.

(mit Einbandtext und Buchauszug.)

(349 S., 15 x 21 cm, kartoniert, mit Fotos und Faksimiles)