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Jörg Friedrich:
Der Brand
Deutschland im
Bombenkrieg 1940-1945
Das fünf Jahre währende Bombardement deutscher
Städte und Gemeinden im Zweiten Weltkrieg ist ohne Vergleich in der
Geschichte. Neben der Flucht und Vertreibung aus den Ostgebieten des
Reiches war es die größte Katastrophe auf deutschem Boden seit
dem Dreißigjährigen Krieg. Bombardiert wurden mehr als
tausend Städte und Ortschaften. Auf dreißig Millionen
Zivilpersonen, überwiegend Frauen, Kinder und Alte, fielen nahezu
eine Million
Tonnen Spreng- und Brandbomben. Mehr als eine halbe Million Todesopfer
und der unwiederbringliche Verlust der seit dem Mittelalter gewachsenen
deutschen Städtelandschaft waren zu beklagen.
In der nationalen Erinnerung haften die Finale von Dresden und Hamburg.
Das Los von Pforzheim, Dortmund, Darmstadt, Krefeld, Kassel und
zahlreicher weiterer Städte, die ebenso eingeäschert wurden, ist
kaum bekannt. Bis heute existiert keine umfassende zeitgeschichtliche
Darstellung, die die tatsächliche Dimension des Geschehens und das
Schicksal der Betroffenen erfasst.
Der Berliner Historiker Jörg Friedrich legt nun das fehlende Werk
über diese von Briten und Amerikanern systematisch geplante und
durchgeführte Vernichtungskampagne gegen Deutschlands
Städte vor. Auf breiter Quellenbasis schildert er die Entwicklung und
Perfektionierung der Bombenwaffe, ihre verheerende Auswirkung am
Boden, das traumatische Erleben der in Bunkern und Kellern ausharrenden
Bevölkerung, den Tod durch Hitzschlag, Luftdruck und Brandgase
und den Untergang eines unermesslich reichen Kulturerbes. Eine
befremdliche Lücke in unserem nationalen Gedächtnis wird
geschlossen.
(Klappentext.)
(592 S., 15 x 22 cm, gebunden mit Schutzumschlag, mit 48
Seiten Quellen- und Literaturangaben und Registern)
Scriptorium merkt an: Wie wir aus Kritiken zu Friedrichs Buch
entnehmen können, mußte der Autor aller Wahrscheinlichkeit nach
bei seiner Chronik einschneidende Konzessionen in Kauf nehmen, damit sein
Buch überhaupt gedruckt würde. Davon besonders betroffen ist die
Berichterstattung über den Dresdner Holocaust, die in keiner Weise den
Tatsachen gerecht wird. Wir meinen jedoch, der Durchbruch ist jedenfalls
gemacht und die Hälfte der Geschichte ist besser als ein totales Schweigen.
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