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Stalins deutsche Agenten
Arthur Boje:

Stalins deutsche Agenten

Ein Kriegsgefangener berichtet

Oberst Arthur Boje, als Regimentskommandeur in der 6. Armee bei der Schlacht um Stalingrad eingesetzt, gerät zu Beginn des Jahres 1943 in russische Kriegsgefangenschaft. 1948 wird er wegen angeblicher Kriegsverbrechen zu 25 Jahren Haft in Stalins Straflagern verurteilt und kehrt erst 1956 wieder in seine Heimat zurück.

Sein Buch ist aber kein bloßer Bericht über den langjährigen Leidensweg als Kriegsgefangener; hier analysiert ein Offizier mit großem Überblick die Situation in den Lagern und beschreibt die kommunistische Indoktrinierung und Propagandatätigkeit. Die Russen versuchten, die führenden deutschen Offiziere und Generale der 6. Armee "geistig umzudrehen" und zum Eintritt in die von ihnen bzw. von emigrierten deutschen Kommunisten geschaffenen Organisationen "Nationalkomitee Freies Deutschland" und "Bund Deutscher Offiziere" zu bewegen. Sie hatten damit Erfolg, wie etwa die Beispiele der Generale Paulus und Seydlitz belegen, die Boje mehrfach traf. Er versuchte, die Generalität vom Beitritt zu diesen Organisationen abzuhalten, und stellte sich offensiv gegen die Aktivitäten der kommunistischen Propaganda. Für dieses Verhalten hatte er aber auch die Folgen zu tragen und wurde erst nach 13 Jahren in verschiedensten Gefangenenlagern als "Nichtamnestierter" in die Heimat entlassen.

Die Schilderungen des Autors sind besonders aufschlußreich, da er beschreibt, mit welchen Methoden die Indoktrinierung erfolgte und wie die Sowjets sowie die deutschen Kommunisten - darunter bekannte Namen wie Pieck, Ulbricht und Becher - vorgingen. Am Beispiel seines eigenen Prozesses zeigt er auch, wie der sowjetische Geheimdienst NKWD durch Fälschungen nie begangene Verbrechen konstruierte und welcher Druck auf die Verdächtigten ausgeübt wurde.

(Einbandtext.)

(208 S., 16 x 23.5 cm, gebunden)