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Hans-Georg Kemnitzer:
Nitschewo
Über Dornen Sibiriens
zur Freiheit
Tatsachenbericht in Romanform!
Nitschewo - das ist das Nichts, die endlose Weite des russischen Reiches, die
Machtlosigkeit und Uniformität, in die der Sowjetmensch von den
allgewaltigen Herrschafts-Apparaturen der Moskauer Zentrale
hineingezwungen ist, es ist die Willkür der Partei, die Verachtung des
Menschenlebens in diesem riesigen Raum. Nitschewo ist der Ausdruck des
Fatalismus für den russischen Menschen, ist gleichzeitig aber auch
Hoffnung, daß es für ihn trotz Demütigung und Terror
dennoch eine Chance, einen erlösenden Ausweg gibt.
Dieser grenzenlosen Anonymität wieder zu entrinnen, nicht in dieser
namenlosen Unendlichkeit Sibiriens vergessen zu werden und unterzugehen,
war der feste Wille eines deutschen Kriegsgefangenen, den die Rote Armee
entsprechend den Kriegszielforderungen Stalins mit ungezählten
anderen deutschen Frauen und Männern im Anschluß an die
Kapitulation des Deutschen Reiches 1945 nach Sibirien verschleppte. Unter
Anspielung auf eine Kopfverletzung simulierte er, über Nacht erblindet
zu sein, und lebte fortan für seine Umwelt glaubhaft als Blinder.
Unerwartet hart waren die geistigen Auseinandersetzungen mit der NKWD,
unerwartet eindrucksvoll das Geschehen am Rande des sowjetischen Alltags.
Was wußte schon die Weltöffentlichkeit davon, was
kümmerte sie, welches Leben
der Arbeiter- und Bauernstaat seinen Menschen Tausende Kilometer jenseits
des Eisernen
Vorhangs - im Inneren Rußlands - aufzwang?
Hans-Georg Kemnitzer war es gegeben, tatsachengetreu, mit
spannungsgeladener Dramatik das Schicksal dieses deutschen Mannes
aufzuzeichnen. Er hat mit seiner treffsicheren Feder lebendige Zeitgeschichte
eingefangen.
(Klappentext.)
(291 S., 15 x 22 cm, Ganzleinen mit Goldprägung und Schutzumschlag)
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